Freitag, 26. März 2010

No place in the world that could compare

Die Zeile aus Jay-Z's Megahit Empire State of Mind richtet sich eigentlich an New York. Basketballtechnisch dürfte sie wohl eher auf Portland zutreffen. Seitdem die Trail Blazers die einzige Franchise aus einer der vier Main Leagues sind, die in Oregon residiert, ist die Beigeisterung für die Blazers unermesslich groß. Seitdem es mit der Franchise sportlich wieder bergauf geht, könnten die Blazers wahrscheinlich 40.000 Tickets pro Spiel verkaufen und würden trotzdem immer ein volles Haus haben. Keine andere Stadt in den Staaten liebt sein Profiteam so abgöttisch, redet so viel darüber wie es Portland mit den Blazers tut.

Demzufolge ist es nur logisch, dass genau hier die Entlassung eines Assistenten von GM Kevin Pritchard einen Sturm der Entrüstung entfachte, den ich am Anfang etwas belächelt habe, der aber mittlerweile zu ernsthafteren Konsequenzen führen könnte. Seit der Entlassung von Tom Penn erscheint nämlich auch die Zukunft von Kevin Pritchard alles andere als sicher und genau hier verstehe ich dann die Wut der Fans völlig. Immerhin scheint sich Blazers-Besitzer und Microsoft-Anteilseigner Paul Allen nicht ganz im Klaren zu sein, was er an Pritchard hat. Nur zur Info: Die Blazers haben in diesem Jahr die niedrigste Payroll der gesametn NBA. Und das bei einem Kader, der in Bestbesetzung wohl zu den besten im Westen gehören würde!

Ich frage mich mancmal, wo das Hirn der Teambesitzer bleibt. Donald Sterling sieht jahrelang zu, wie Dunleavy ein hoffnungsvolles und junges Team den Bach runtergehen lässt. Bob Dolan lässt Isiah Thomas viel zu lange die Geschicke der Knicks leiten. Der Besitzer der Grizzlies hätte Chris Wallace nach dem Gasol-Trade sofort entlassen sollen. Nun also Paul Allen: Statt dankbar dafür zu sein, dass Pritchard mit einem Trade zur Deadline den Blazers einen der besten Center ligaweit bescherte, ohne unersetzbare Spieler abzugeben, die bereits erwähnte Payroll extrem niedrig zu halten und dennoch einen Beinahe-Contender aufzubauen, kann er sich nicht einmal zu einem klaren Bekenntnis pro Pritchard durchringen. Das würde mich als Blazers-Fan auch auf die Palme bringen. Ich kann nur hoffen, dass die Geschichte für Allen glimpflich endet, ehe er irgendwann Pritchard nachtrauert (was er zweifellos tun würde).

Übrigens, um die Basketballverrücktheit der Stadt in einem Artikel zusammengefasst zu begreifen, sei kurz aus einem aktuellen Artikel des Oregonian zitiert:
"Given that he could have ended the speculation on Thursday, I'm not sure we need to hear anything more from Paul Allen. But I asked him at the end of the first half, as he headed into the room he uses as an office, if he'd mind going stronger with the comments on Kevin Pritchard. The Blazers owner waved me off and shook his head. I asked him if there was anything more he wanted to say to Blazers fans. He hurried off, waving his hands and shaking his head. He finally nudged one of his private security guards and pointed at me before disappearing into a room with a small group that included Vulcan executive Bert Kolde, who was puffing his chest out at me. After the door closed, a second security guard turned to me and said, 'Keep writing what you write.' Funny moment, that one. Because elsewhere in the arena during the game, a couple dozen fans were holding up 'Fans (heart) KP' signs, pointing them toward the court. An usher came up and told them to point the signs toward the TV cameras to their right."
Wo sonst gibt es solche Ordner und Sicherheitsleute?

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