Montag, 8. März 2010

Point Guard gesucht, Vol. 2

Der eine oder andere dürfte hoffentlich meinen Beitrag über die Charlotte Bobcats gelesen haben, in dem ich unter anderem einen Point Guard forderte bzw. mir einen solchen dort wünschte, um das Team ca. zehn Siege besser zu machen. Nun ist es so, dass ich gerade zum dritten Mal binnen einer Woche ein Spiel der Detroit Pistons sehe und ich mir auch hier ständig denke: Wow, dem Team fehlt nur ein Point Guard.

Wer mir jetzt entgegen werfen will, dass das Rodney Stuckey sei - ich habe gehofft, ich habe immer noch Vertrauen in ihn, dass er ein guter Guard wird, aber eines weiß ich mittlerweile: Stuckey wird niemals ein Point Guard sein. Nie. Das wäre in etwa so, wie in Tyreke Evans einen Point Guard zu sehen. Er hält zwar oft genug den Ball in der Hand, aber mal ehrlich - wie oft versucht Stuckey, einen guten Wurf für seine Mitspieler zu kreieren? Eben, so gut wie nie. was ich ihm auch nicht verdenken will, da das gar nicht seine Stärke ist und er Detroit als Shooting Guard wohl viel mehr helfen kann.

Aber wieso fehlt dem Team ein Point Guard? Dazu habe ich nach den zweieinhalb Spielen eine einfache Antwort: Weil ihre Offensive grausam unkoordiniert ist. Das Talent, das in Detroit insgesamt vorhanen ist, steht in keinem Vergleich zu der niederschmetternden Bilanz von 21-41, die das Team aus Michigan aufweist. Vieles spricht dafür, dass der Draft 2009 mit Daye und Jerebko als einer der besseren in die Franchise-Geschichte eingehen wird. Hamilton, Gordon, Stuckey, Bynum - die Reihe an Guards, die heiß laufen können, ist beispiellos. Dazu noch erfahrene Spieler wie Maxiell, Wallace, Villanueva und Prince und man hat insgesamt eine scheinbar gute Mischung. Nur haben die wenigsten Spieler ein Interesse daran, den Ball abzugeben.

Was meint ihr, wie gut die Pistons auf einmal aussehen werden, sobald beispielsweise Steve Blake bei ihnen spielen würde? Ehrlich, ich hoffe, dass Detroit das Team zusammen hält und im Sommer Blake verpflichten kann. Hamilton hätte die Gewissheit, dass er den Ball kriegt, sobald er mittels Screen frei steht, Gordon spielt die Rolle, die ihm auch in Chicago lag - Spot Up-Shooter und gelegentlich der Abschluss aus dem Dribbling heraus. Stuckey als Slasher und tödliche Waffe aus der Mitteldistanz? Gerne doch. Auch Spieler wie Daye, Prince und Jerebko würden von einem Pass First-Guard profitieren und offene Würfe bekommen. Er muss nicht einmal besonders toll sein, mir würde schon ein Duo Blake/Duhon reichen. Ich bin mir sogar sicher, dass die Pistons mit so einem Aufbauduo (und einer verletzungsfreien Saison) ein sicheres Playoffteam sind. Nicht einmal bedeutend schlechter als der aktuelle Fünfte (Toronto Raptors), vielleicht sogar Zweitrundenmaterial, was der Optimalfall wäre.

Ach ja, eine Sache noch, die auch ohne Point Guard behoben werden kann: Würde bitte irgendwer aus dem Coaching Staff der Pistons Villanueva sagen, dass er nicht nur an der Dreierlinie rumlungern soll? und schon gar nicht so regelmäßig von jenseits des Dreierbogens abdrücken soll? Wie viele Fahrkarten darf er noch schießen, bis ihn mal jemand zur Räson ruft? Mich hat er während der letzten Partien an eine arme Version vom aktuellen Rasheed Wallace erinnert. Und ja, das war genauso fies gemeint, wie ihr gerade denkt.

1 Kommentar:

David hat gesagt…

Musste direkt an Deinen Bericht hier denken heute morgen, als ich die Leistung Bynums gesehen habe. :D

Hoffentlich bleibt das keine Eintagsfliege. Mit der richtigen Einstellung scheint ers ja zu können.